Wir bieten unseren Patienten eine Palette an modernsten Behandlungsmethoden für Tumorleiden an. Welche Behandlung sich am besten eignet, hängt von der Art und Größe der Tumore, deren Anzahl und Lage, vom Schweregrad der Erkrankung und von Ihrem allgemeinen Gesundheitszustand ab.
Bei Karzinomen und anderen Tumoren haben sich herkömmliche Methoden wie die chirurgische Entfernung, Chemo- oder Strahlentherapie etabliert. Nach solchen Therapien kommt es jedoch bei mehr als der Hälfte der Patienten zu einem späteren Zeitpunkt zu Ansiedelungen von Tumorgewebe, zu so genannten Metastasen. Die meisten Metastasen bilden sich dabei in der Leber, Lunge, Knochen und der Niere.
Wenn eine chirurgische Entfernung der Tumore oder Metastasen nicht mehr möglich ist, oder diese nach der Chemotherapie neuerlich auftreten bzw. an Größe zunehmen, können wir Ihnen folgende Behandlungen anbieten:
Perkutane Tumorablation
Bei dieser Behandlung wird durch das gezielte Einbringen einer Therapiesonde das Tumorgewebe lokal abgetötet. Die bildgebunggesteuerten Ablationsverfahren sind eine mögliche Alternative zur operativen (chirurgischen) Tumorentfernung, insbesondere wenn das Operationsrisiko zu hoch ist oder die Anatomie für eine Operation ungünstig ist. Wie bei Operationen können diese Eingriffe mit einer Chemotherapie oder Bestrahlung kombiniert werden. Mit Hilfe der präoperativen Bildgebung muss vor dem Eingriff bestätigt werden, dass der Tumor für diesen perkutanen („durch die Haut hindurch“) Eingriff geeignet ist.
Ablauf der Behandlung:
Abhängig von der Lage und dem Zustand des Patienten wir der Eingriff nach örtlicher Betäubung oder in Allgemeinnarkose durchgeführt. Zur Steuerung seines Instrumentes und Sichtbarmachung des Tumors braucht der Radiologe ein Ultraschall-, ein Durchleuchtungs-, ein Magnet-Resonanz- oder ein CT-Gerät. Durch einen Hautstich wird eine millimeterdicke Sonde in den Tumor eingeführt um ihn lokal durch Hitzeapplikation (Radiofrequenzablation) oder chemisch (Alkoholinstillation) abzutöten. Die so behandelten Patienten können in der Regel das Spital am Tag nach dem Eingriff verlassen.
Endovaskuläre Tumorembolisation
Unter dieser Behandlung versteht man die Injektion von Arzneimitteln oder kleinen Partikeln direkt in den Tumor, um so den Blutfluss zum Tumor abzuschneiden. Die Embolisationsbehandlung ist entweder ergänzend zu anderen Behandlungsmethoden (zum Beispiel vor einer geplanten Operation oder im Rahmen einer Tumorbehandlung), oder sie ersetzt andere Behandlungen (zum Beispiel bei Gefäßmissbildungen oder chronischen Blutungen). Unter Umständen werden zusätzlich vor dem Verschließen der Gefäße (Embolisation) Medikamente in die zu behandelnde Region eingespritzt, die das Zellwachstum hemmen (Chemoembolisation).
Als Alternative besteht je nach Art der Grundkrankheit die Möglichkeit eines chirurgischen Eingriffes.
Ablauf der Behandlung:
Nach lokaler Betäubung wird meistens in der Leiste, eine Hohlnadel in die Arterie eingeführt und dann eine dünne Plastiksonde unter Röntgenkontrolle an den gewünschten Ort vorgeschoben. Die Sonde dient dazu, Kontrastmittel zur Sichtbarmachung der Gefäße und, anschließend, die Embolisationsmittel zu injizieren. Am Ende der Untersuchung wird die Sonde zurückgezogen, und die Eintrittsstelle wird abgedrückt, bis es nicht mehr blutet. Danach besteht strikte Bettruhe für mehrere Stunden.
Der Erfolg der Embolisationsbehandlung hängt von Ihrer Grunderkrankung ab und ist oft eng mit der Gesamtbehandlung verbunden.
Perkutane Implantation arterieller Portsysteme
Die Implantation arterieller Portsysteme dient zur gezielten Chemotherapie. Ein Port ist eine unter der Haut liegende und damit von außen durch Punktion zugängige Kammer, die jederzeit eine gezielte Auffüllung mit Medikamenten mittels einer Injektion erlaubt. Ein kleiner Katheter (Schlauch) leitet die Medikamente aus der Kammer zum erkrankten Organ. Hiermit kann sehr selektiv das gewünschte Gewebe behandelt werden und die Nebenwirkungen der angewendeten Medikamente auf nicht betroffene Organe deutlich reduziert werden. Als Folge der gezielten Applikation kann die Dosis der angewendeten Medikamente stark reduziert werden.
Ablauf der Behandlung:
Als erster Schritt wird der Katheter (Schlauch) durch die Leistenarterie bis ins gewünschte Organ vorgeschoben. Anschließend wird ein Port vom Chirurgen, meistens in der Nähe der Leiste, unter die Haut implantiert. Nun kann der Port von außen mit Medikamenten aufgefüllt werden, welche mittels des Katheters sicher ins gewünschte Organ abfließen können.
Am häufigsten wird diese Methode bei onkologischen Patienten mit multiplen Metastasen in der Leber verwendet.